Für Demokratie, Frieden und Menschenrechte
Der Ehinger Freundeskreis für Migranten feierte im Herbst 2023 seinen 30. Geburtstag. Nach 30 Jahren Arbeit mit Menschen, die bei uns eine Zuflucht oder eine Lebensperspektive für sich und ihre Kinder suchen, treffen uns die perfiden Vorstellungen eines Deutschlands ohne Zugewanderte bis ins Mark. Auch wenn die Gruppe der Rechtsradikalen rund um die AFD eine kleine ist, sie haben einen Keim in die Gesellschaft gelegt, der wachsen wird, wenn wir jetzt nicht alle zusammen aufstehen und das „Nie wieder ist jetzt", ernst nehmen. Ein „Nie wieder" dem Antisemitismus, genauso ein „Nie wieder" gegen alle rassistischen und völkischen Ideen.
Der Freundeskreis für Migranten wünscht sich in Ehingen eine vielfältige Gesellschaft. Er praktiziert eine Willkommenskultur, die den einzelnen Menschen an die Hand nimmt und ihn begleitet, um hier gut anzukommen. Wir wissen, dass das nicht immer gelingt, aber jeder einzelne Mensch sollte mit einem Vertrauensvorschuss begrüßt werden, überall: in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Schule, sowie im Sportverein.
Wir gehen jetzt gemeinsam mit der bürgerlichen Mitte demonstrieren und treffen zum Beispiel auf dem Ulmer Münsterplatz auf 10.000 demokratisch gesinnte Menschen. Das bestärkt und ist eine verhältnismäßig einfache Übung. Viel schwerer ist die Aufgabe, seine weltoffene Gesinnung an Orten zu offenbaren, wo uns ein kalter Wind entgegenweht. Da gilt es jetzt die Verantwortung für ein „Nie wieder" zu übernehmen und standhalft zu bleiben.
Der Friedensforscher und Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter sagte: „Kein Weg kann uns aus der Krise führen, als das Erstarken eines neuen moralischen Verantwortungsbewusstseins."
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